Kastration
Eine Kastration hat eine ganze Reihe Vorteile für Katzen und ihre Halter
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Durch Kastration wird ungewollter Katzennachwuchs verhindert. Dies ist der wichtigste Grund für diese Maßnahme, denn Katzen vermehren sich extrem stark und produzieren so unzählige Nachkommen, für die es dann aber leider kein passendes Zuhause gibt. Schon jetzt ist es ein immer größer werdendes Problem, Familien für den jährlichen Katzennachwuchs zu finden. Die Tierschutzvereine können dies auf Dauer nicht bewältigen.
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Der Zuwachs an frei lebenden Streunerkatzen wird gestoppt bzw. verringert. Damit kann das durch Krankheiten, schlechte Lebensbedingungen und Nahrungsmangel verursachte Tierelend eingedämmt werden.
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Kastrierte Katzen haben ein sehr viel geringeres Risiko, an Infektionskrankheiten wie FIV (auch "Katzenaids" genannt) oder Katzenleukose zu erkranken. Diese Krankheiten werden meistens bei der Paarung übertragen.
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Kastrierte Katzen haben ein anderes Revierverhalten als unkastrierte. Sie laufen in einem kleineren Radius, wodurch sie seltener Opfer von Verkehrsunfällen werden.
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Kastrierte Katzen haben eine stärkere Bindung an "ihre" Menschen.
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Kastrierte Kater markieren meistens nicht mehr und hinterlassen daher auch keine übel riechenden Duftmarken in ihrer Umgebung.
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Kastrierte Kätzinnen leiden nicht unter Dauerrolligkeit und damit verbundenen Risiken schwerer Organerkrankungen.
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Die Lebenserwartung einer kastrierten Katze ist deutlich höher, da sie den o.g. Risiken nicht ausgesetzt ist.
Das richtige Alter für die Kastration
Junge Katzen werden oft schon mit ca. 5-6 Monaten geschlechtsreif. In diesem Alter sollte auch die Kastration erfolgen, spätestens jedoch, wenn dem Tier Freigang gewährt wird. Die verbreiteten Mythen, dass es für eine Kastration zu früh sei, haben schon viele Katzenleben gekostet. Der Eingriff ist für die Tiere kaum belastend und für die Tierärzte ein Routineeingriff. Die Kosten liegen bei ca. 150 bis 200 Euro (bitte vorher beim Tierarzt erfragen). Die Kastration ist eine gute Gelegenheit, die Katze auch gleich zu chipen und/oder zu tätowieren. Anschließend bitte nicht vergessen, die geliebte Samtpfote auch bei TASSO e.V. oder Findefix zu registrieren!
Gerne beraten wir Sie zu Fragen rund um die Kastration Ihrer Katze
Fakten & Legenden zum Thema Kastration
Zuweilen wird auch heute noch das Thema Kastration kontrovers diskutiert. Hier einige hartnäckige Ammenmärchen, die immer wieder einmal als Grund gegen eine Kastration herangezogen werden:
Eine Katze müsse einmal geworfen haben, bevor man sie kastrieren darf
Manche Menschen sind auch der Meinung, man würde den Tieren ihren Spaß an der Fortpflanzung und am Muttersein vorenthalten. Hier wird nicht bedacht, dass die Paarung bei Tieren keine romantische Angelegenheit ist, sondern allein der Fortpflanzung dient. Es ist eine Aufgabe, die erfüllt werden muss, solange das Tier seinem Geschlechtstrieb folgt. Tatsächlich ist der Paarungsakt für beide Seiten schmerzhaft und besonders für sehr junge Kätzinnen (die manchmal selbst noch nicht richtig erwachsen sind, wenn sie das erste Mal gedeckt werden) regelrecht traumatisch. Der Kater drückt die Kätzin zu Boden, während er sie begattet. Da sein Penis mit einer Art Widerhaken ausgestattet ist, fügt er der Kätzin beim Zurückziehen einen intensiven, krampfartigen Schmerz zu, welcher der Auslöser für den Eisprung ist.
Aufgrund dieses Schmerzes wird der Kater nach der Paarung von der Kätzin meist gekratzt und gebissen, was widerum auch bei ihm zu Verletzungen führt. Beide Seiten können sich über diese Verletzungen mit dem Blut des Anderen an FIV oder FeLV infizieren. Krankheiten, die über den Organismus der Mutter auch gleich an die nächste Generation weitergegeben werden können... DAS ist Katzenleid!
Eine Katze müsse einmal geworfen haben, bevor man sie kastrieren darf
Auch dies ist nicht zutreffend. Weibliche Katzen, die nicht kastriert sind, werden immer wieder rollig. Damit sind sie einer enorm hohen hormonellen und Stressbelastung ausgesetzt. Wird das Tier nicht gedeckt, kann es im Laufe der Zeit zu einer Dauerrolligkeit kommen, die sich über mehrere Wochen und Monate erstrecken kann. Findet während einer Rolligkeit kein Deckakt statt und bleibt somit der Eisprung aus, bilden sich die bereits gebildeten Follikel nicht mehr zurück und es entstehen Eierstockzysten.
Diese können den Bauchraum ausfüllen und müssen operativ entfernt werden. Mit welchen Schmerzen und Leid dies für die Kätzin verbunden ist, kann man sich vorstellen. Eine bösartige Veränderung des Gewebes kann zudem nicht ausgeschlossen werden. Bitte tun Sie Ihrem Tier den Stress und die Schmerzen, die durch eine solche Situation entstehen, nicht an.
Jede Katze sollte kastriert werden!
Eine zu früh kastrierte Katze wächst nicht mehr
Langzeitstudien haben gezeigt, dass die Hormone keinerlei Einfluss auf das Wachstum von Katze und Kater haben. Größe und Körperbau der Tiere sind ausschließlich genetisch bedingt.
Kastration verhindert Katzenelend
Eine weibliche Katze kann zwei- bis sogar dreimal im Jahr Junge bekommen. Dabei kommen meistens 3-6 Jungtiere zur Welt. Diese sind dann bereits nach wenigen Monaten wieder selbst geschlechtsreif und fortpflanzungsfähig.
Die Zahl der Streuner und verwilderten Katzen wächst und wächst, denn die Tiere vermehren sich exponentiell, obwohl ihnen nur begrenzt Lebensraum zur Verfügung steht und sie selten erwünscht sind. In der Folge entstehen große Probleme durch sich verbreitende Krankheiten, geschwächte Tiere leiden unter extremem Parasitenbefall, Auszehrung, chronischen Krankheiten. Viele erliegen ihren Krankheiten oder Verletzungen nach langem Leidensweg, da ihnen keinerlei menschliche Hilfe zuteilwurde. Die Babys sterben, bevor sie noch richtig leben durften.
Leider kommt es auch immer noch vor, dass man sich der unerwünschten Katzenkinder durch grausame Methoden wie Töten oder Aussetzen entledigt.